Emil Chr. Hansens arkiv

1885-09-25

Afsender

Louis Aubry

Modtager

Emil Chr. Hansen

Dokumentindhold

Bryggerierne knyttet til Forsøgsstationen i München er begyndt at bruge rendyrket gær i produktionen med godt resultat. Aubry ser frem til at udføre flere forsøg med forskellige gærtyper, og beskriver sin forsøgskælder. Han afholder også et kursus i rendyrkningsmetoden.

Transskription

München, den 25. Sept. 1885
 
Herrn Dr. E. Ch. Hansen
                          in
                          Carlsberg.
Sehr geehrter Herr College!
 
                          Es ist eine sehr lange Zeit des Stillschweigens in unserer Correspondenz eingetreten während welcher Sie viele schöne Beobachtungen u. Untersuchungen gemacht haben werden u. die ich mit vieler Arbeit u. mancherlei Hindernißen durchlebt habe. Hoffentlich sind Sie mir wegen des Stillschweigens nicht böse? Ich habe oft an Sie gedacht. Die ersten Versuche Reinhefe bei unsern Mitgliedern ein-
 
 
zuführen sind gut abgelaufen u. wir haben sehr schöne Erfolge gehabt. Nun kommt aber der mir wichtigste Theil der Gärversuche mit diversen Heferaßen im Laboratorium um festzustellen ob deren Eigenthümlichkeiten in gewißen chemischen Wirkungen zu suchen sind u.s.w. Die Beobachtungen in der Praxis sind gewöhnlich einseitig u. zu wißenschaftlichen Folgerungen unbrauchbar. Mancher schöne Versuch ist mir in der Brauerei verdorben worden. 
Es wird daher eben ein Versuchskeller hergestellt deßen Temperatur durch eingeblasene kalte filtrierte Luft constant erhalten wird u. in welchen die kleinen Bottiche zur Aufstellung kommen. In einem oberirdischen Raume werden die Würzen sterilisiert, 
 
 
gekühlt & gelüftet.
Sie sehen demnach daß ich auf der Bahn, welche Sie durch Ihre schönen Arbeiten gebrochen haben fortarbeite.
Im Verlaufe der nächsten Tage soll in Ihrem Laboratorium ein Curs der Hefereinzüchtungs- & Untersuchungsmethode abgehalten werden, wozu auch ein lieber Freund u. Schüler von mir, Hr Louis Marx aus Marseille kommen wird. Derselbe hat mir kürzlich die Mittheilung gemacht u. ich verfehle nicht ihn Ihnen wärmstens zu empfehlen.
Wie geht es Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin? Darf ich Sie bitten mich derselben bestens zu empfehlen u. zu versichern daß mir die in Ihrem Hause gewordene freundliche Aufnahme 
 
 
noch in gleich angenehmer Erinnerung fortlebt. Wann werden Sie zu uns kommen?
Mit den herzlichsten Grüßen verbleibt
                          Ihr
                          ergebenster
                          Aubry