1886-05-15
Afsender
Louis Aubry
Modtager
Emil Chr. Hansen
Dokumentindhold
Aubry har ud af noget tilsendt gær rendyrket to forskellige gærarter, der viser sig at danne sporer på hver sin måde. Det øl, der kommer ud af at brygge med de to slags gær, bliver også forskelligt i både smag og gæringsgrad. Arbejdspresset er meget stort, så Aubry tror ikke, han får mulighed for at tage på en studierejse denne sommer. Han ville ellers meget gerne have været til København. Han er blevet redaktør på den tyske ”Brauerkalender” og spørger, om Hansen har lyst til at skrive et lille indlæg om sit nyeste arbejde.
Transskription
München, den 15. Mai 1886
Geehrtester Herr College!
Ihre freundlichen Zeilen sind noch immer unbeantwortet geblieben, aber ich wollte Ihnen gern von unseren Resultaten mit den überschickten Bieren mittheilen u. warten bis der mit den Untersuchungen beschäftiget gewesene Aßistent vom Militärdienst zurück ist. Nun will ich doch nicht länger zögern u. zunächst für die gütige Mittheilung der Analysenresultate von Dr. Borgmann danken. Soviel ich weiß sind analoge Differenzen in den Glyceringehalten der beiden Biersorten constatiert worden. Unser Hauptaugenmerk richten wir auf die Absätze,
worüber ich Ihnen später schreiben werde.
Heute kamen die Correcturbögen Ihrer Abhandlungen in Besitz u. danke ich Ihnen vorläufig wärmstens dafür. Ein flüchtiger Blick überzeugte mich bereits von dem reichen Inhalt u. ich wünsche Ihnen zu dem weiteren Fortschritt viel Glück. Daß Sie meine geringe Betheiligung an der Sache von der Reinhefe in ehrender Weise erwähnten verdanke ich Ihnen bestens; ich zweifle aber nicht im geringsten daran daß die gute Sache sich auch ohne mich den Weg geebnet haben würde.
Es intereßiert Sie gewiß über eine Beobachtung zu hören welche wir seit einigen Monaten mehrmals gemacht haben. Es wurden nämlich aus eingeschickten Hefen (in Löschpapier) zwei gute Raßen herausgezüchtet die sich zunächst dadurch unterschieden daß die eine leichter die andere
schwieriger Sporen bildete. Die Gärungen waren stets verschieden in ihren äußeren Erscheinungen wobei die leichter sporenbildende Raße immer etwas schneidiger war. Ebenso verschieden zeigten sich Geschmack u. Vergärungsgrad des Produktes. Wir haben gegenwärtig Versuche in der Praxis mit solchen Hefen im Gange die sich auf die Haltbarkeit der Biere u.s.w. ausdehnen.
Über meine Pläne für den Sommer kann ich noch gar nichts sagen. Verschiedene Umstände werden mich wahrscheinlich an die Stadt feßeln u. obwohl ich heuer gern wieder eine Studienreise unternommen hätte u. am liebsten auch nach Kopenhagen gekommen wäre, werde ich wahrscheinlich verzichten müßen. Sonst geht es mir gut aber die Arbeit wächst u. damit nicht auch die Arbeitskraft. Kommen Sie einmal zu uns
heraus u. bringen Sie Ihre werthe Frau Gemahlin mit. Ein paar Tage will ich dann schon herausbekommen um Ihnen die Schönheiten unseres bayerischen Gebirges zu zeigen.
Wie Sie gesehen haben werden habe ich im Vorjahre mit Lintner & Krandauer zusammen den deutschen Brauerkalender herausgegeben u. soll auch in diesem Jahre die Red. übernehmen. Ich kann mich dabei selbstverständlich nur sehr wenig betheiligen, weil ich keine Zeit zum Schreiben habe. Sehr gern würde ich einen kleinen Aufsatz aus Ihrer Hand empfangen. Die Aufsätze sind nur sehr kurz berechnet. Darf ich wohl an Ihrer Güte mich wenden? Ein kleines Resumé z.B. über Ihre neueren Arbeiten würde dieselben eine mir wünschenswerthe Verbreitung finden laßen.
Ihren gütigen Nachrichten gern entgegensehend verbleibe mit den besten Grüßen von Haus zu Haus Ihr hochachtend ergebener
Aubry